Der Hefeteig, eine fluffige Masse, die so verführerisch auf unsere Geschmacksknospen wirken kann, dass wir schwer mit der Verkostung dieser Delikatesse aufhören mögen. Ich persönlich habe richtig spät mit der Verarbeitung der Hefe begonnen. Irgendwie wirkte der Teig, den meine Oma großartig und vielfältig beherrscht hat, altmodisch auf mich. Für einige Jahre wollte ich das Moderne und Neue ausprobieren und der Hefeteig war in meinem Leben gar nicht so richtig in, außer an Weihnachten und Ostern, wo dieser Art des Teiges einen festen Platz hat.
Vor einiger Zeit kam ich auf den Geschmack dieser luftigen Angelegenheit des Backens wieder und kann mittlerweile behaupten, dass der Hefeteig einen festen Platz in meiner Bäckerei erobert hat. Man pflegt zu sagen, dass die Zeiten sich ändern, aber ich bin davon überzeugt, dass wir einfach zu dem zurückkehren, was uns ausmacht und wo unsere Wurzeln sind. Die heimische Küche gehörte sicherlich zu den Gebieten, die man erst verlassen muss, um dann wieder und mit einem größeren Genuss zurückkehren zu dürfen.
Die Hefe, der Grundbestandteil des Hefeteigs hat eine lange Entwicklungsreise in der menschlichen Geschichte hinter sich und steckt quasi in unseren DNA drin. Die Hefen sind den Menschen seit Langem bekannt und die erste planmäßige Nutzung der Hefe wurde eben bei der Bierherstellung nachgewiesen. Der Hefeteig und das Bier haben dadurch eine gemeinsame Geschichte, denn die Hefe wurde einige Zeit als Nebenprodukt der Bierherstellung an die Bäckereien verkauft und erst um 1900 wurde die Bierhefe durch die Backhefe vollständig verdrängt. Heute kann sich jeder Bäcker für eine trockene oder frische Hefe entscheiden, das Endresultat bleibt immer ein fluffiger Hefeteig, der entweder ohne oder mit Zutaten zu einem Backwerk verarbeitet wird. Ich bringe Euch heute einen Hefekranz, der mit viel Mandeln, und Nüssen gefüllt ist. Der Zucker wurde durch Ahornsirup reduziert und geschmacklich wunderbar ergänzt. Das native Olivenöl extra dient als der Geschmacksträger und wird wirklich minimal eingesetzt. Das Lebkuchengewürz bringt die weihnachtliche Note in das Gebäck mit. Dieser Hefekranz ist eine leckere und fantastisch gut duftende Backinspiration, die alle glücklich machen wird.
REZEPT
Zutaten:
500 g Dinkelmehl
250 ml Milch
30 g frische Hefe
2 EL Rum
1 TL Zucker
1 Prise Salz
1 TL Abrieb einer 1/2 Bio Zitrone
1 Ei
70 g natives Olivenöl extra
200 g Mix von Mandeln, Walnuss und Haselnuss
2 EL Rum
5 EL Ahorn Sirup
2 TL Lebenkuchengewürz
100 g Nussnugat
40 g natives Olivenöl extra
2 EL Ahornsirup
2 EL Wasser
1 TL Bio Lebensmittelfarbe rosa
Zubereitung:
- Mandeln und Nüsse klein hacken und mit Lebkuchen Gewürz und 1 EL Rum vermischen.
- Hefe in 100 ml in der lauwarmen Milch auflösen, 1 TL Zucker hinzufügen und gehen lassen.
- Mehl und Salz in einer Schüssel vermengen.
- Restliche lauwarme Milch, Ahornsirup, Ei, Abrieb der Zitrone, 1 EL Rum und natives Olivenöl extra vermischen.
- Die Hefe und anderen Zutaten mitaderen zu einem geschmeidigen und glatten Teig verarbeiten und in einer Schüssel bedeckt im Kühlschrank 8 Stunden lassen.
- Teig aus dem Kühlschrank herausnehmen und auf einer mit Mehl bestäubten Fläche in ein Rechteck ausrollen.
- Nussnugat mit 1 EL natives Olivenöl extra schmelzen und auf den Teig verstreichen, die Nussmischung darauf gleichmäßig verteilen und zusammenrollen.
- 3 cm vom Ende der Rolle mit einem scharfen Messer mittig halbieren.
- Beide Enden mit der Schnittstelle nach außen drehen und daraus einen Zopf legen.
- In einer runden und mit Backpapier ausgelegen Form legen, 20 Minuten drin ruhen lassen.
- In einem Backofen 30 - 40 Minuten backen.
- Wasser, Ahornsirup und die Lebensmittelfarbe vermischen und den noch warmen Hefekranz damit bepinseln.